Da Capo verliert Heimat in der Trinitatis-Gemeinde
Unrühmliches Ende einer langjährigen Beziehung
Nach über 30 Jahren sah sich der Rodgauer Chor Da Capo veranlasst, die Trinitatisgemeinde zu verlassen.
Der angestammte Proberaum im Dietrich-Bonhoeffer-Haus Weiskirchen war den Sängerinnen und Sängern zur zweiten Heimat geworden. Allwöchentlich fanden hier freitags die Chorproben und manchmal auch
gesellige Abende statt. Regelmäßig trat der Chor, obgleich kein Kirchenchor im engeren Sinne, auch bei kirchlichen Veranstaltungen auf. In der frühen Phase sangen einige Mitglieder des damaligen
Kirchenvorstandes ebenfalls im Chor mit. Es fand ein reger Austausch zwischen Chor und Gemeinde statt.
Aufgrund der prekären Finanzlage der Kirchengemeinden und der kostspieligen Unterhaltung der Gebäude war nun eine Erhöhung der Nutzungsgebühr des Proberaumes unumgänglich. In einem Gespräch
zwischen Kirchenvorstand, Pfarrer und einigen Repräsentanten des Chores im August 2024 wurde für Da Capo eine Erhöhung auf 600 Euro jährlich festgesetzt, ein Betrag, den der Chor bereit war zu
leisten – gegenteilige Behauptungen entsprechen nicht der Wahrheit.
Entgegen der Absprache wurde dieser Betrag jedoch im Oktober auf 800 Euro erhöht, außerdem sollten rückwirkend für das 2. Halbjahr 2024 300 Euro nachgezahlt werden. Dagegen legte der Chor
Widerspruch ein und bat um ein persönliches Gespräch mit dem Pfarrer, welches jedoch nicht angeboten wurde. Stattdessen folgten zwei Mahnschreiben, in denen Da Capo zur unverzüglichen
Räumung des Chorarchivs und zur Rückgabe der Schlüssel bis spätestens 2. Dezember aufgefordert wurde. Andernfalls würde dem Chor die Anschaffung einer neuen Schließanlage in Rechnung gestellt.
Auf den Widerspruch und den Gesprächswunsch wurde mit keinem Wort eingegangen.
Inzwischen hat Da Capo im kleinen Saal des Bürgerhauses Weiskirchen eine neue Probe-Lokalität gefunden, wo auch die letzten Konzertvorbereitungen für das Adventssingen stattfanden.
Selbst am Kirchenvorstand ging die Trennung von Da Capo offensichtlich nicht spurlos vorüber. Erfreulicherweise gab es auch Solidaritätsbekundungen, die darauf schließen lassen, dass der Chor bei
Teilen der Trinitatis-Gemeinde doch eine gewisse Wertschätzung erfahren hat und hoffentlich auch in Zukunft erfahren wird.
Letztendlich bleibt es ein Rätsel, was die Leitung der Trinitatisgemeinde dazu gebracht hat, diese Trennung zu provozieren.
Adventskonzert in St. Nikolaus am 14. Dezember
Frauen-Ensemble Sine Nomine zu Gast bei Da Capo in der St. Nikolaus-Kirche Jügesheim
Adventskonzert am 14. Dezember in der vollbesetzten Kirche
Am Vorabend des 3. Advent fand in der St. Nikolaus-Kirche Jügesheim das diesjährige Adventkonzert statt, erstmals in Zusammenarbeit mit dem Frauenchor-Ensemble „Sine Nomine“ aus
Freigericht-Somborn. Auch für Chorleiter Alexander Reuter war dies eine Premiere.
Schon der Einzug der beiden Gesangsgruppen bot dem zahlreich erschienenen Publikum ein ungewohnt feierliches Bild: Unter den Klängen von „Wir sagen euch an den lieben Advent“ schritten die
Sängerinnen und Sänger vom Eingangsportal in Richtung Altar und stellten dabei an jeder Kirchenbank ein kleines Teelicht auf.
Den ersten Teil des Konzertes bestritt Da Capo mit sechs teils getragenen, teils beschwingten Stücken; die meisten waren unter der neuen Chorleitung neu einstudiert worden. Neu war für das
Stammpublikum von Da Capo auch die Klavierbegleitung einiger Titel durch Katrin Saravia.
Die von Sine Nomine dreistimmig vorgetragenen Lieder (größtenteils auf Englisch, daneben aber auch auf Deutsch und Lateinisch) zeugten von einem hohen Anspruchsniveau. Eine besondere
Faszination verbreitete „The Coventry Carol“ von Mark Hayes, ein Stück, in dem biblische und historische Ereignisse dynamisch verwoben werden. Auch hier sorgte die Klavierbegleitung für
zusätzliche Dramatik.
Einige Titel brachten beide Chöre gemeinsam zu Gehör, so z.B. „Alleluja for Advent“ , „The Joy of Christmas“ und „Gekommen ist die Zeit“. Besonders bei diesem Lied und beim „Himmlischen
Adventsjodler“ kam die wundervolle Akustik des Kirchengebäudes voll zur Geltung. Für die beiden letztgenannten Stücke (von Lorenz Maierhofer) nahmen die Chöre eine räumliche Teilung für
diesen alpenländischen Wechselgesang vor: Sine Nomine sang von der Empore, Da Capo von den Stufen vor dem Altar, so dass der gesamte Kirchenraum zum Erklingen gebracht wurde.
Ein herzliches Dankeschön geht an die großzügige Spendenbereitschaft des Publikums sowie an den Rotary Club Rodgau als Hauptsponsor.
Genau eine Woche später, am 21. Dezember, wurde das Konzert in der evangelischen Johannes-Kirche in Somborn wiederholt, allerdings vor einem zahlenmäßig recht reduzierten Publikum, was dem Elan
der Sängerinnen und Sänger jedoch keinen Abbruch tat.
Da Capo singt wieder !
Nach längerer Suche startet der Rodgauer Chor Da Capo nun mit Herrn Alexander Reuter den musikalischen Neubeginn. Herr Reuter absolvierte die Chorleiterschule des Hessischen Sängerbundes am Dr.
Hoch'schen Konservatorium in Frankfurt und leitet Chöre verschiedener Gattungen im Dreieck Aschaffenburg – Hanau – Gelnhausen. Konzerte sowohl vor heimischem Publikum als auch im Ausland runden
seine musikalische Arbeit ab; ferner arbeitet er als Korrepetitor beim Einstudieren größerer Chorprojekte.
Herr Reuter stellt Da Capo vor neue Herausforderungen: konzentriert und dennoch locker versteht er es, auch musikalische Laien für anspruchsvolle Chorliteratur zu begeistern. Interessiert und
lernwillig folgen die Chormitglieder seinen Anweisungen und humorvollen Korrekturen zu Atmung und Intonation, sodass innerhalb einer Probeeinheit ein beachtliches Pensum bewältigt werden kann.
Neue Sängerinnen und Sänger sind bei Da Capo stets willkommen. Die Proben finden freitags von 20.00 bis 21.30 im Bürgerhaus Weiskirchen statt. Der nächste Auftritt ist für den 22. Juni beim Open
Air in Münster bei Dieburg geplant.
Liebe Freunde von Da Capo!
Dieses Schreiben richtet sich an alle, die sich dem Chor verbunden fühlen: Ehemalige Mitsänger/innen, Familienmitglieder, Freunde, Bekannte usw.
Nachdem die Zukunft des Chores durch die geplante Zusammenarbeit mit Herrn Alexander
Reuter nun zumindest für die nächste Zeit gesichert ist, sind wir bestrebt, das finanzielle
Rückgrat unserer Gemeinschaft ein wenig mehr zu stärken. Bei schwindender Mitgliederzahl
und beträchtlichen Honorarkosten für eine qualifizierte Chorleitung sind wir mit den 20 €
Monatsbeitrag, die wir momentan zahlen, an einem Limit angelangt, wo eine längerfristige
Planung kaum möglich ist und wo wir auf zusätzliche Einnahmen angewiesen sind.
Daher kam uns die Idee, eine Fördergemeinschaft zugründen, die wir "Da Capo & Friends"
nennen und zu der wir euch herzlich einladen. Wer möchte, kann den Chor mit einem
monatlichen Beitrag von € 5.- unterstützen (d.h. € 60.- im Jahr) und erhält dafür folgende
Gegenleistungen:
Informationen über aktuelle Aktivitäten des Chores
Einladungen zu speziellen Da Capo Events (Grillfest, Ausflüge, Schrottwichteln, Geburtstagsfeiern usw.)
Ermäßigter Konzerteintritt
auf Wunsch Ständchen zu speziellen Anlässen (z.B. Hochzeitstage, runde Geburtstage)
Alternativ könnt ihr den Chor auch durch eine einmalige Spende in beliebiger Höhe
unterstützen. Selbstverständlich ist jeder / jede herzlich eingeladen, dem Chor (wieder) als
aktives Mitglied beizutreten und dadurch den Klangkörper zu verstärken.
Die Fördergemeinschaft dient vor allem der erweiterten Kontaktpflege und trägt dazu bei,
den Fortbestand eines Chores mit langer Rodgauer Tradition zu sichern.
Mit musikalischem Gruß
Eure Da Capos
Wer sich für die vorgeschlagene Unterstützung entscheidet, möge bitte folgende
Bankverbindung nutzen:
VR Bank Dreieich-Offenbach
Kontoinhaber Hannelore Junge, IBAN: DE58 5059 2200 0105 3654 14, BIC: GENODE51DRE,
Stichwort: "Da Capo & Friends"